Eine Zeitreise durch das Leben der III. Kompanie mit besonderen Höhepunkten

1930        Gründung der 3. Kompanie

                Hauptmann Bernhard Heil wird Kompanieführer

1932        Hauptmann Clemens Grote wird Kompanieführer

1933        Hermann Schwarte wird Tambourmajor für die nächsten 42 Jahre

1936        Bernard Heil wird Schützenkönig

1938        Josef Vodde wird Schützenkönig

1939 –1950 Das Vereinsleben kam wegen des Krieges und der
Nachkriegswirren zum Stillstand

1951       Hauptmann Franz Osterhoff wird Kompanieführer

               Josef Hörstmann wird Schützenkönig

1952       Hauptmann Franz Kröger wird Kompanieführer

1956       Heinrich Blömer wird Schützenkönig

1959       Hauptmann Josef Vodde wird Kompanieführer

1960      Josef Heitmann wird Schützenkönig

1969      Erstmalig wird ein Kompanievorstand gewählt und jährliche Versammlungen werden einberufen.

              Bernard Heil wird Schützenkönig

              Der alljährliche Bummellaternenumzug in Schwege findet erstmalig statt.

1970      Das erste Kohlessen der Kompanie wird im Saal Heil in Schwege gefeiert

              Heinrich Heitmann wird Schützenkönig

              Erstmalig wird der Frühschoppen am 2. Schützenfesttag durchgeführt.

1972      Franz Blömer wird Schützenkönig

              Kompaniemeisterschaft (beim Übungsschießen) wird eingeführt

              Auf einer Versammlung werden 2 Ferkel gestiftet, eins soll auf dem Kohlessen versteigert werden.

1973      Preisschießen in der Gastwirtschaft Heil

              KK-Übungsschießen in Langwege

              Karl-Heinz Frilling wird zum ersten Spies der Kompanie gewählt.

              Spanferkelessen mit einem Fass Freibier bei Heil

1974      Hauptmann August Vodde wird Kompanieführer

1975      Heinrich Heitmann wird zum Kassierer der Kompanie gewählt.

              Geselliger Abend mit Freibier und Rostbratwurstessen (1.Sommerfest) an Evers‘ Teich

1977      Königs-Fond beim Frühschoppen wird eingeführt

              Erstes Vergleichsschießen (Wehrkämper/Schanzenjäger/3.Komp.) in Langwege

              Festlegung des ersten Dienstag im Monat als Tag des Übungsschießens

1978      Hans Schwarte wird zum Spies der Kompanie gewählt

              Josef Blömer wird Schützenkönig

1979      Erstes Vergleichsschießen mit der Schießsportgruppe
              Osterfeine

              Versammlung in der Gastwirtschaft Wulf

1980      Kohlessen im Kolpinghaus

              Luftgewehrschießen in der Gaststätte Seeger

              Frühschoppen bei der Schweger Mühle

1981      Bernard Lohmann wird Schützenkönig

1982      Walter Behre wird zum Kompaniechef gewählt – sein Stellvertreter wird Franz Blömer

              Pokale der 3. Kompanie werden in die Gaststätte Willenborg gebracht

1983      Der erste Samstag im Februar wird als Dauertermin für das Kohlessen bestimmt.

              Es wird beschlossen, dass auf Versammlungen 3 Runden Bier aus der Kasse bezahlt werden.

1988      Hans Burwinkel wird zum Kompaniechef gewählt – sein Stellvertreter wird Hermann Korte.

              Klemens Reinken wird Schützenkönig

1989      Das Sommerfest beginnt erstmalig mit einer Fahrradtour.

              Fackelzug anlässlich des 80. Geburtstags von Josef Vodde

              Erstmalig wird die Nikolausfeier beim Übungsschießen im Dezember veranstaltet.

1990      Franz Blömer wird zum Kompaniechef gewählt – sein Stellvertreter bleibt Hermann Korte.

              Gemeinsame Fahrradrallye mit den Vereinen Moskito und Volkstanzgruppe

1991      Nach vielen Jahren nimmt eine Abordnung der 3. Kompanie wieder beim Schmücken in Langwege teil.

              Preisschießen mit Grützwurstessen

1993      Bernd Korte wird zum Spies der Kompanie gewählt.

1994      Das 25. Kohlessen der Kompanie wird im Kolpinghaus Dinklage gefeiert.

1995      Das Kohlessen findet erstmals im Saal Suntken statt.

              Hermann Korte wird zum Kompaniechef gewählt – sein Stellvertreter wird Josef Nietfeld.

              Josef Bischof wird Schützenkönig.

              Vergleichsschießen gegen die Kompanie „Bremer Tor“ aus Visbek

1997      Vergleichsschießen mit dem Neustädter Schützenbund in Quakenbrück

1998      Das Kolpinghaus Dinklage wird Kompanielokal.

              Hubertus Böckmann wird Schützenkönig

1999      Maria Eveslage wird die erste Kinderkönigin des Vereins.

              Es beginnen die Planungen, ein Stallgebäude bei Korte zum Vereinsheim umzubauen.

2001      Beginn der Bauarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus

2002      Einweihungsfest Dorfgemeinschaftshaus

2003      Georg Blömer wird Schützenkönig

2004      Josef Beuse wird Schützenkönig

2005      Ferdinand Blömer wird Schützenkönig

2007      Hans Burwinkel wird Schützenkönig

2009      Helmut Schwarte wird zum Spies der Kompanie gewählt.

2010      Ulrich Heitmann wird Schützenkönig

2012      Josef Beuse wird zum Kompaniechef gewählt – sein Stellvertreter bleibt Josef Nietfeld

2012      Stefan Behrens wird Schützenkönig

2015      Silvia Beuse wird Schützenkönigin und damit erste Langweger Königin überhaupt

2016      Petra Blömer wird Schützenkönigin

 

Schützenfest

 

Der Höhepunkt eines jeden Schützenjahres ist natürlich das Schützenfest. In den ersten Jahrzehnten beschränkten sich die Aktivitäten der Schweger Schützen ausschließlich auf das Schützenfest. Ein harter Kern fand sich am Samstagnachmittag auf dem Festplatz zum  sogenannten “Kränzen” ein, um dann am Abend mit den anderen Aktiven das Schützenfest einzuläuten. Pfingstmontags und -dienstags traf man sich “Auf der Stadt” um gemeinsam mit allen Kompanien, angeführt  von einer Musikkapelle und natürlich dem unvergessenen Tambourmajor Hermann Schwarte zum Küppers Busch zu ziehen. Vor allem vom letzten Tag hört man, dass so manch einer erst in den frühen Morgenstunden den Weg nach Hause finden konnte, und hierbei den Melkerinnen und Melkern mit den Milchkannen am Fahrradlenker auf dem Weg zur Arbeit begegnete.

Hermann Schwarte übernahm 1933 die ehrenvolle Aufgabe des Tambourmajors und behielt dieses Amt bis 1975 inne. In all diesen Jahren führte er die Musikkapellen und Schützenkompanien gekonnt und sicheren Schrittes zum Küpers Busch.

 

Für das Kompanieleben fand 1969 ein Umbruch statt. Bernd Heil erwarb die Königswürde.

Die Nachfeier in der elterlichen Gaststätte wird wohl keiner, der dabei gewesen ist, vergessen. Pläne für mehr Aktivitäten wurden geschmiedet. Zum Schützenfest 1970 wurde ein Frühschoppen geplant, der bis zum heutigen Tage immer noch am Pfingstdienstag mit immer größerer Resonanz abgehalten wird. Zweimal musste der Standort gewechselt werden. Nachdem die Gaststätte Heil geschlossen wurde, wechselte die Kompanie für 22 Jahre zur Schweger Mühle, wo man zum Schmücken eine alte Tradition der Ostendörper wieder aufleben ließ, das Begrünen der Windmühlenflügel mit Birkensträuchern und das Aufhängen eines großen Kranzes aus Eichengrün zwischen den obersten Flügeln. Diesen konnte man von weitem vom Festmarsch aus am Dienstag erkennen. Seit 2002 findet der Frühschoppen beim neuen Dorfgemeinschaftshaus mitten in Schwege statt.

Frühschoppen 2007 beim Dorfgemeinschaftshaus

 

War in den ersten Jahren eine kräftige Erbsensuppe mit Einlage die selbstverständliche Stärkung für den letzten Festtag, so kam es in den späteren Jahren zu sehr emotional geführten Kampfabstimmungen darüber, ob Gulasch, Schnitzel, Braten, Kotelett oder gar Eisbein die bessere Grundlage darstellt. Erbsensuppe scheint jedenfalls für immer verbannt zu sein.

Wie sehr es die Schweger Schützen zum Frühschoppen zieht, der seit vielen Jahren um 10.00 Uhr beginnt, erkennt man daran, dass sich seit einigen Jahren eine immer größer werdende Gruppe bereits um 9.00 Uhr zu einem gemeinsamen Frühstück einfindet, um pünktlich beim Bieranstich dabei zu sein.

Der Mittwochabend steht im Zeichen des Abschmückens und des Resteverzehrs, bei entsprechender Vorplanung kann auch dies bis in die späte Nacht dauern.

Hat ein Kompaniemitglied die Königswürde errungen, so muss häufig noch ein weiterer Tag angesetzt werden. Das zu einem solchen Anlass in den früheren Jahren übliche Rundentrinken aus einem Kelch voll mit Wein, wo der vorletzte Trinker bezahlen musste, ist leider, oder soll man besser sagen Gott sei Dank, eingeschlafen.

 

Da ein Frühschoppen am Pfingstdienstag selbstverständlich im Freien stattfindet, ist das Schmücken dieses Platzes und das damit verbundene Grünholen am Pfingstsamstag nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein großes Vergnügen. Um 18.00 Uhr geht es mit Trecker und großem Hänger, der kaum alle Helfer aufnehmen kann, mit entsprechender Marschverpflegung in den Wald um die erforderlichen Birkensträucher und einen repräsentativen Pfingstbaum zu besorgen. Die Pfingstbäume sind das Hauptproblem, nicht das man zu wenig hätte – selbst wenn zusätzlich für den eigenen König und Kinderkönig bis zu 3 Bäume erforderlich sind – sondern die Entscheidung, welcher denn der richtige ist, fällt schwer. Kaum das die Axt angesetzt wird, erschallt aus einer anderen Ecke der Ruf “Dieser hier ist noch viel besser”, und das kann dauern. Die Bäume werden selbstverständlich fachgerecht mit einer Axt gefällt, und zwar seit 1972 immer mit derselben. Diese Axt wurde von einem jungen Kompaniemitglied 1972 erworben. Der Stiel bestand aus Hickoryholz und die Schneide bekam ihre entscheidende Härte als sie bei “Stüven Karl” auf der Theke eingeweiht wurde. Seit dieser Zeit spricht man nur noch von der “Hickory”.

Seit etwa 15 Jahren unterstützen die Schweger mit einer Kernmannschaft die Langweger Kompanien beim Schmücken des Torbogens. Dieser Trupp schafft es oft nur noch mit fliegenden Rockschößen, die Hauptmannschaft auf dem Weg in den Wald zu erreichen.

Königswache von Bernd Heil 1970. Noch ohne einheitliche Uniform – mit aufgenähten Schützenkragen – treffen sich 9 junge Schützen aus der Nachbarschaft des Königs zum Apell. V. h. li: Bernard Burwinkel, Hermann Hinnenkamp, Alois Behrens, Hans Burwinkel, Franz Behrens, Hermann Korte, Josef Korte (verdeckt), Josef Behrens, Bernard  Behrens

 

Als Walter Behre 1982 Kompaniechef wurde, war für die Nachbarn klar, dass jetzt eine Kompaniefahne gehisst werden musste. Diese durfte natürlich nicht an einem Metallmast hängen, sondern ein mächtiger Baum wurde gefällt – Mastlänge etwa 11,50 m, Fußumfang 60 cm – und mit vereinten Kräften wurde dieser am Freitag vor Pfingsten aufgestellt. Diese Tradition wurde von den jeweiligen Nachbarschaften des wechselnden Kompaniechefs beibehalten, der Baum wurde jedes Mal feierlich übergeben und mit einem kräftigen Umtrunk ausgelöst. Leider musste dieser Baum nach über 20 Jahren seinem Alter Tribut zollen, er wurde gegen einen jüngeren und schlankeren ausgetauscht.

Dies ist allerdings nicht dahingehend als Symbol für die Schützenkompanie zu verstehen, dass diese an Kraft verloren hätte. Im Gegenteil fand hier schon immer ein optimales Miteinander von Jung und Alt statt und dies wird hoffentlich auch in Zukunft so bleiben. Ob 16 Jahre oder 70 Jahre alt, jeder der nicht fußkrank ist, marschiert mit und ist aktiv dabei.

Die Nachbarn von Walter Behre mit einem mächtigen Baumstamm 1982, der für die nächsten 22 Jahre als Fahnenmast beim jeweiligen Kompaniechef aufgestellt wird. Von links: Theo von Döllen, Hermann Pundt, Franz Blömer, Heinrich Ostendorf, Alfred Heil, Herbert von Döllen

Nach der Arbeit lässt es sich gut ausruhen. Walter Behre auf den frisch geschlagenen Birkensträuchern auf dem Treckerhänger am Samstagnachmittag.

Schützenhilfe im wahrsten Sinne des Wortes wird hier beim Frühschoppen 1974 geleistet. Ludger Heil versorgt Josef Vodde

Gemeinsam marschiert es sich nach dem Frühschoppen leichter. Von links: Bernd Heil, Hans Schwarte, Walter Behre

 

„Rund ums Schießen“

 

Neben der Geselligkeit wurde und wird der Schießsport in der Kompanie am meisten gepflegt. Bei uns in der 3. Kompanie kam Ende der 60er Jahre der Wunsch auf, ein Preisschießen durchzuführen. Nachdem Heils Jupp uns die Erlaubnis gegeben hatte, in seinem Saal einen Stand aufzubauen, konnte das erste Preisschießen durchgeführt werden. Wir schossen mit dem Luftgewehr auf Automaten auf 10 m Entfernung. Der Schütze saß auf einen Stuhl und vor ihm auf dem Tisch stand eine Weinkiste, die als Auflage für das Gewehr diente. Da der Zuspruch sehr groß war, wurde gleich beschlossen, die Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen und außerdem ein regelmäßiges Übungsschießen einzuführen. In den ersten Jahren trainierten wir in der Gaststätte Heil auf dem Saal. Als die Wirtschaft geschlossen wurde, wurde das Schießen zur Gaststätte Seeger verlegt. Seit ein paar Jahren trainieren wir im Dorfgemeinschaftshaus in Schwege. Seit 1973 wird außerdem in Langwege auf dem KK-Stand geübt. Somit schießen wir von März bis September in Langwege mit dem KK-Gewehr und von Oktober bis Februar mit dem Luftgewehr in Schwege.

 

Als kleine Abwechslung zum Übungsschießen wird seit 1989 ein so genanntes Nikolausschießen veranstaltet, welches im Dezember stattfindet. Nach dem Schießen wird in geselliger Runde gegessen und getrunken. Auch beim Preisschießen gab es im Laufe der Jahre einige Änderungen. So werden zusätzlich zum Preisschießen ein Knobeln und ein Glücksschießen angeboten. Außerdem wurde einmalig 1992 während des Schießens von Kompaniemitgliedern selbst gemachte Grützwurst zum Verzehr angeboten.

 

Doch es wurde in all den Jahren  nicht nur trainiert, sondern es wurden jährlich mehrere Vergleichsschießen abgehalten. Bei diesen Wettkämpfen konnten wir Schweger immer wieder unser Können unter Beweis stellen und viele Pokale mit nach Hause nehmen. Einige Wettkämpfe haben schon langjährige Traditionen. So findet zum Beispiel einmal im Jahr und dies seit 25 Jahren, ein Wettkampf mit der Schießgruppe Osterfeine statt. Dieser Wettkampf erfreut sich einer großen Beliebtheit, da es jedes Mal wieder spannend ist und das Ergebnis meistens sehr knapp ausfällt. Ein zweiter traditioneller Wettkampf ist das Vergleichsschießen mit den Dinklager Kompanien Schanzenjäger und Wehrkämper. Der erste Vergleich fand am 18.10.1977 in Langwege statt und wird seitdem einmal jährlich durchgeführt. Zusätzlich gab es noch viele weitere interessante Vergleichsschießen. Zum Beispiel schossen wir in Visbek im Sitzen durch ein Rohr auf Luftgewehrautomaten. Auch mit dem Neustädter Schützenbund wird seit einigen Jahren ein regelmäßiger Wettkampf bestritten.

 

Dass sich das regelmäßige Training lohnt, zeigt sich auch jedes Jahr bei den Vereinsmeisterschaften. Hierzu können wir immer viele Schützen und Schützinnen motivieren teilzunehmen. Die Jugend ist bei den Meisterschaften seit vielen Jahren sehr gut vertreten. Die 3. Kompanie kann jedes Jahr viele Vereinsmeistertitel und gute Platzierungen erringen. Wir hoffen, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter fortsetzt.

 

Großen Ehrgeiz zeigen die Schweger außerdem beim jährlichen Wanderpokalschießen der Kompanien. Mit guter Beteiligung und vielen hohen Ergebnissen konnten wir das Schießen häufig gewinnen und somit die ersten drei Wanderpokale in unseren Besitz nehmen.

 

Feste mit Tradition – Ein Garant für Spaß und Geselligkeit

 

Parallel zum aktiven Schießsport entwickelte sich in der 3. Kompanie das weitere Vereinsleben. Der Schießsport war in den Anfängen nur den Männern vorbehalten. Durch weitere Veranstaltungen konnten auch die Frauen am Kompanieleben teilnehmen.

 

Im Jahre 1970 wurde das erste Kohlessen durchgeführt. Dabei wurde auch gleich ein Kohlkönigspaar gewählt. Wie die Wahl erfolgte können wir nicht mehr sagen. Fest steht jedoch, dass der damalige Vereinswirt Josef Heil der Meinung war, dass zu einem Kohlessen auch ein Kohlkönig und eine Kohlkönigin gehören. Als Königskette diente ein mit goldenen Schokoladentalern beklebtes Schleifenband. Träger dieser Kette wurde Hermann Blömer. Als Königin stand ihm Erna Hammersen zur Seite.

Dieses Fest hat sich über die Jahre hinweg zu einem geselligen Abend entwickelt. Heute feiern wir das Kohlessen jeweils am ersten Samstag im Februar. Der Abend beginnt mit dem Einmarsch des Kohlkönigspaares und anschließendem gemeinsamen Kohlessen. Für die musikalische Unterhaltung sorgt eine Tanzband. Aufgelockert wird der Abend durch eine  Tombola, als Höhepunkt findet die Proklamation des neuen Kohlkönigspaares statt.

Das Kohlkönigspaar Heinz-Josef Burhorst und Irmgard Arlinghaus 1993 beim Einmarsch mit Throngefolge, in 2. Reihe Klara Burhorst und Paul Arlinghaus

 

Die Aufbruchstimmung in der Kompanie ab dem Jahr 1969 hat auch die Kinder mit einbezogen. Bereits im Jahre 1969 wurde von der 3. Kompanie ein Laternenumzug veranstaltet. Begleitet wurden die Kinder mit ihren Laternen von den Schwegerländern. Diese rekrutierten sich im Kern aus Schweger Mitgliedern des Kolpingorchesters, allen voran der Vereinswirt Josef Heil, sowie weiteren Schützen der 3. Kompanie. Der Laternenumzug wird bis heute für die Kinder in Schwege durchgeführt. Dabei hat sich der Veranstaltungsort vom Vereinslokal Heil über die Schweger Mühle zum Dorfgemeinschaftshaus verlagert.

 

Eine weitere traditionsreiche Veranstaltung ist das Schweger Sommerfest. Die Idee für dieses Fest wurde im Jahre 1975 vor der Theke geboren. Damals gab es noch nicht  eine solche Medienvielfalt wie heute, deshalb ging man nach der Arbeit in seine Stammkneipe um die neuesten Dinge zu erfahren. Bei einer Diskussion über die Weltwirtschaft kam ein Schützenbruder auf seine erfolgreiche Entenzucht zu sprechen. Er prahlte über seine Tiere, die wären so groß, dass sie zum Drehen bis zur Hase schwimmen müssten um wieder in den Stall zurückzukommen. Mit einem Erpel könnte er die gesamte Kompanie versorgen. Der Erpel hat den Weg zum Grill nicht gefunden, das Kompaniefest wurde aber dennoch durchgeführt. Der Veranstaltungsort war anfangs streng geheim, und befand sich abgelegen im Wald oder auf einer versteckt liegenden Wiese. Die Herrichtung des Festplatzes war mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. Nicht nur für die Tanzprofis der Schweger Volkstanzgruppe benötigte man eine ordentliche Tanzfläche. Diese wurde aus den Platten des Langweger Königsthrones gebaut. Gegen die Unwillen des Wetters wurde ein Zelt aus Latten und Folie erstellt. Für menschliche Notbedürfnisse wurde, versteckt im Unterholz, eine  Ein-Mann-Latrine installiert. Das Fest selber erreichte man nach einem gemeinsamen Fußmarsch mit Musik.

Das heutige Sommerfest besteht aus einer gemeinsamen Fahrradtour und  einem anschließenden gemütlichem Beisammensein, wobei der Abschluss in jedem Jahr an einem anderen Ort in Schwege stattfindet.

 

Die Feste haben seit vielen Jahren einen festen Platz im Vereinsleben der 3. Kompanie. Sie haben an Anziehungskraft in der Schweger Bevölkerung nichts verloren. Ein Grund ist sicher, dass jeder Teilnehmer in die Gestaltung der Feste mit einbezogen wird. Das Sommerfest wird jedes Jahr von einer anderen Gruppe organisiert. Hier melden sich Nachbarschaften, Stammtische oder Freundeskreise, um eigene Ideen einzubringen. Beim jährlichen Kohlessen sind immer die drei letzten Kohlkönige für die Wahl des neuen Kohlkönigspaares zuständig. Der abtretende Kohlkönig organisiert mit seinem Hofstaat im darauf folgenden Jahr die Tombola.

 

Ein weiterer wichtiger Grund für die erfolgreiche Vereinsarbeit ist eine lebendige Dorfgemeinschaft in der Bauernschaft Schwege. Die 3. Kompanie ist fest in diese Gemeinschaft integriert. Zusammen mit der, weit über die Grenzen von Dinklage bekannten, „Schweger Volkstanzgruppe“, der Hobbyfußballmannschaft „Moskito Schwege“ und der Theatergruppe wird das gesellschaftliche Leben in Schwege gestaltet. Altersgrenzen sind hier nicht vorhanden und alle Vereine sind offen für Mitglieder von außerhalb. Jeder Verein arbeitet für sich selbstständig, wobei jedoch eine enge Zusammenarbeit und Unterstützung bei Veranstaltungen, Festen und Feiern besteht. Ein gemeinsames Fest ist z. B. das jährliche Erntedankfest, das abwechselnd auf verschiedenen Höfen in der Bauernschaft stattfindet und im Wechsel von den Vereinen organisiert wird.

 

Seit einiger Zeit sind alle Vereine unter einem gemeinsamen Dach vereint. Unter tatkräftiger Unterstützung aller Mitglieder wurde mitten in Schwege ein ehemaliger Hühnerstall zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Unter dem Namen „Kiek in“ bietet es allen Schwegern und Schwegerinnen ein gemeinsames Zuhause. Die 3. Kompanie findet hier eine Basis für eine weiterhin erfolgreiche Vereinsarbeit.